"Ich habe alles reduziert!" - "Ich auch."

"Ich habe alles reduziert! - Ich auch."

Serena Goldenbaum und Katja Radtke sind seit vielen Jahren eng mit cicé verbunden – aus Überzeugung und mit ganzem Herzen. Während Katja seit 2009 die überregional ausgezeichneten bellapelle-Kosmetikinstitute in Hamburg aufgebaut hat, ist Serena seit 30 Jahren als Make-up-Artistin erfolgreich – bei Werbeshootings und Fashionshows, für Film und Fernsehen sowie Musiktourneen. Ende Juli trafen sich die zwei Beauty-Expertinnen auf ein Jetpeel-Treatment, Kaffee und ein gutes Gespräch mit cicé.

Serena und Katja, ihr seid beide in den letzten Jahren an einen Punkt gekommen, an dem euch alles zu viel wurde. Wie kam es dazu und wie seid ihr damit umgegangen?

Serena: Ich glaube, dass jeder, der selbstständig unternehmerisch arbeitet, irgendwann an diesen Punkt kommt. Du wirst erfolgreich und denkst: Okay, jetzt muss ich mich erweitern, muss Mitarbeiter einstellen, vielleicht noch einen zweiten Laden eröffnen oder einen dritten. Das Telefon klingelt ununterbrochen und du fragst dich, wie du all dem gerecht werden sollst. Und irgendwann kommt dann entweder die Gesundheit, die sagt, dass es so nicht weitergeht, oder andere Sachen. Die meisten kehren dann wieder mehr auf Anfang zurück.

Katja: Genau. Zurück zu dem, was man selber kann. Zurück zu sich selbst. Ich habe alles reduziert.

Serena: Ich auch. Ich habe meinen Laden aufgegeben.

Katja: Bei mir war es so, dass ich mir selber etwas beweisen wollte: Katja, du kannst das, du kannst für dich und deine drei Kinder selber sorgen. Eigenständig im Leben stehen war für mich immer total wichtig. Und jetzt, wo ich auf die 50 zugehe, spüre ich, dass ich mir gar nichts mehr beweisen muss. Nun möchte ich mehr Ruhe haben – um in Ruhe zu arbeiten. Denn als ich letztes Jahr krank war, habe ich gemerkt, wie sehr ich meinen Job liebe! Wenn ich morgens meinen Laden aufschließe – egal, ob happy oder nicht, ob erholt oder müde – und mein erster Kunde kommt, zack, habe ich gute Laune. Aber die Organisation und Verantwortung für so viele Mitarbeiter und Institute waren für mich eine zu stressige Zeit. Deshalb habe ich mich immer mehr verkleinert.

Was schätzt ihr an eurer Selbstständigkeit?

Serena: Mit 58 merkt man auf einmal, dass die Zeit ein bisschen begrenzter wird und man eigentlich nur noch das machen möchte, was Spaß bringt: mit Menschen zu arbeiten. Das liebe ich. Das möchte ich noch machen, wenn ich 100 bin. Gerade nach großen Stressphasen oder Schicksalsschlägen fragt man sich: Was möchte ich eigentlich? Wie möchte ich meine Arbeit strukturieren und für wen? Ich komme als Friseurin und Makeup- Artistin ja eigentlich aus dem künstlerischen Bereich. Das Unternehmertum habe ich nie wirklich gelernt. Irgendwann hat mein Steuerberater gesagt, dass ich anfangen muss, unternehmerisch zu denken. Das bringt natürlich nur halb so viel Spaß, wie einfach nur frei und locker mit einem Pinsel durch die Gegend zu gehen (lacht). Aber als Selbständige habe ich die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie ich arbeite und mit welchen Schwerpunkten. Ich setze mir meine eigenen Ziele und meine eigenen Grenzen. Das mag ich sehr.

Katja: Ja, ganz genau. Auch bei mir ist es dieses Selbstentscheiden- können, das ich an der Selbstständigkeit so schätze. Selbst entscheiden, wie das Studio aussehen soll und was ich anbiete. Aber auch selbst entscheiden, Dinge wegzulassen, die mir Energie rauben. Gerade wenn ich älter werde, will ich häufiger sagen können: So möchte ich das nicht, das mache ich nicht. In einem Angestelltenverhältnis ist das natürlich kaum möglich. Und die schnellen Entscheidungen liebe ich auch an der Selbstständigkeit.

Gab es jemals Momente, in denen ihr euch nach einer Festanstellung gesehnt habt?

Serena: Nein.

Katja: Nein. (Beide lachen laut.)

Serena: Nächste Frage!

War es für euch eher leicht oder eher schwierig, eure berufliche Karriere mit eurer Mutterrolle zu verbinden?

Serena: Kinder sind das größte Glück auf dieser Erde. Aber auch die größte Herausforderung. Deshalb weiß ich gar nicht, ob es mir leicht fiel oder schwer. Es war einfach so. Aber ich hatte oft das Gefühl, keinem ganz gerecht zu werden. Ich wollte zu 100 Prozent für mein Kind da sein, aber auch zu 100 Prozent für meinen Beruf. Und dann habe ich noch einen Mann, für den hätte ich natürlich auch gerne noch so viel Zeit wie möglich übrig gehabt. Da habe ich mich dann sehr schnell vergessen.

Katja: Ja, man nimmt sich zurück. Ich habe immer zu mir gesagt: Katja, du bist jetzt nicht dran. Wenn das Leben ein Kuchen ist, den man in Stücke teilt, habe ich jedem ein Stück gegeben und auch das letzte noch verteilt. Ich bin eben super gerne Mutter, arbeite aber auch super gerne. Irgendwann war aber der Punkt erreicht, an dem ich auch mal ein Stück Kuchen haben wollte – und auch musste.

Man fühlt sich unheimlich wohl, wenn man von euch behandelt oder beraten wird. Was glaubt ihr, warum das so ist?

Serena: Also für mich fängt alles im Inneren an. Ich möchte die innere Schönheit freilegen und mit einem tollen Glow hervorzuheben. Manche Frauen, die im mittleren Alter und wahnsinnig erfolgreich sind, denken ständig: Bin ich zu dick? Bin ich zu dünn? Finde ich noch einen Mann? Da leuchtet der innere Glow auf Sparflamme. Die Ausstrahlung kommt aber durch das Selbstwertgefühl. Darum vermittle ich, während ich schminke, immer ganz viel über den eigenen Wert und darüber, wie wichtig es ist, sich zu pflegen und sich selber was Gutes zu tun. Ich sehe mich als Beauty Coach, der die inneren Blockaden lösen kann, damit der innere Glow zum Vorschein kommt und herausgestellt werden kann. Deswegen kommen die meisten meiner Kundinnen zu mir. Sie möchten authentisch schön von innen nach außen strahlen.

Katja: Ich liebe Dienstleistung! Mich macht es einfach glücklich, anderen etwas Gutes zu tun. Als Jugendliche habe ich gekellnert, da war es auch so. Was gibt es Besseres, als wenn ein Gast oder Kunde sich verabschiedet und denkt, dass das gerade richtig gutgetan hat.

Serena: Total! Das finde ich auch. Leute zu bedienen ist toll. Ich wäre bestimmt auch eine super Kellnerin. (Beide lachen lange.)

Was mögt ihr an cicé?

Serena: Wie sage ich das in einem schönen Wort? – Die Durchdachtheit! Eure Produkte sind bis in die Tiefe durchdacht. Es gibt nicht fünf Millionen Produkte, sondern eine Tagespflege und eine Augenpflege. Punkt.

Katja: Und die Leichtigkeit. Ich finde, cicé hat so eine Leichtigkeit. Ich habe immer für jede Jahreszeit oder für jede Haut irgendeinen cicé-Tipp: Nimm einfach nur die Hydromaske. Oder nimm das Peelingserum – das kannst du auch über Nacht drauf lassen. Irgendwie fühle ich mich immer leicht mit cicé. Die Produkte sind so easy und toll anzuwenden. Und egal, welcher Hauttyp bei mir sitzt: Der Reinigungsschaum von cicé geht immer!

Serena: Und ich bin ein riesiger Fan von euren Immune Drops. Das Innere gehört nämlich absolut zum Thema Beauty dazu. Wenn ich mich irgendwie nicht hundertprozentig fühle, nehme ich sechs Spritzer Immune Drops. Davon bin ich schon fast abhängig (lacht). Dann noch eine Hydromaske – und ich bin wieder ich. 

Katja: Und egal, welcher Hauttyp bei mir sitzt: Der Reinigungsschaum von cicé geht immer!

Ja, mit dem Reinigungsschaum hat die Kooperation von cicé und bellapelle damals angefangen. 

Serena: Ach ja, der Color Corrector ist natürlich mega!

Katja: Ja, total. Ich glaube, das ist genau das, was die Leute möchten: kein richtiges Make-up, sondern eine Pflegecreme mit Ausgleich. Perfekt!

Was gibt euch am meisten Energie? Der Support eurer Familien? Der Support aus dem Arbeitsumfeld? Oder sind es Dinge wie Sport, Ernährung, Yoga und Meditation? 

Katja: Also bei mir ganz klar: Familie, Kinder, Beziehungen und Freunde. Im privaten Umfeld kann ich abschalten. Da lege ich einen Hebel um und genieße die Zeit. Ich grübele tatsächlich überhaupt nicht.

Serena: Das kann ich leider nicht so gut. Ich mache mir sehr viele Gedanken, deshalb kann ich auch schwer abschalten. Aber auch mir geben meine Familie und meine Freundinnen Halt, Support und Geborgenheit. Doch Zeit für mich ist mir genauso wichtig: Ich meditiere, ich liebe Persönlichkeitsentwicklung in jeder Form, ich mag spirituelle Sachen. Morgens habe ich mein eigenes kleines „Programm“ und spüre währenddessen erst mal in mich hinein.

Gibt es etwas, was ihr in eurem Job inzwischen ganz anders macht als zu Beginn eurer Karriere? 

Katja: Ich bin viel ruhiger geworden, viel gelassener. Und ich lasse weniger an mich heran, gerade Dinge, die mir nicht guttun. Ich habe meinen eigenen Rhythmus gefunden, an den ich mich halte, auch wenn der vielleicht mal nicht zum Takt anderer passt. 

Serena: Ich bin im Job relativ fremdbestimmt, weil der Kunde natürlich vorgibt, wann und wo er mich braucht. Als mein Sohn klein war, war das oft ein Problem. Jetzt habe ich da eine ganz andere Freiheit. Aber meine Art und Weise zu arbeiten hat sich eigentlich nicht verändert. Ich gehe immer total auf die Person ein, immer wieder aufs Neue. Also selbst, wenn ich eine Helene Fischer für 50 Shows jeden Tag hintereinander schminke, dann jeden Tag anders. Weil die Haut, das Bedürfnis, der Mensch jeden Tag anders ist. Das war bei mir schon immer so und wird immer so bleiben.

Aber du hast deinen Laden geschlossen, weil es dir zu viel wurde.

Serena: Ja, das stimmt. Ich reduziere. Aber ich bin immer noch ziemlich ehrgeizig. Wenn jetzt jemand sagen würde, dass man mich gern für sechs Wochen bei einem Dreh in L.A. hätte, wäre ich sofort dabei. Sofort!

Erfahren Sie mehr über Katja auf bellapelle.de oder ihrem Instagram-Profil. Informationen zu Serena finden Sie auf ihrer Website oder ihrem Instagram-Kanal.